Die Mäuse-Strategie – Selten war das Buch so wertvoll wie jetzt – und das nicht nur für Manager
1998 Jahre wurde diese kleine Motivationsgeschichte von Spencer Johnson, die im Original ‚Who Moved My Cheese‘ heißt, veröffentlicht, in 26 Sprachen übersetzt und weltweit millionenfach verkauft. Im Deutschen wurde sie mit dem Titel ‚Die Mäuse-Strategie für Manager‘ auf den Markt gebracht. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich das Buch damals auf einer Reise zurück aus Kalifornien gekauft und direkt auf dem Rückflug gelesen habe. Das Buch ist sehr kurzweilig und auch nicht so umfangreich, so dass man es schnell mal zwischendurch lesen kann. Ich war schwer begeistert und habe es dann zu Weihnachten unserem gesamten Team geschenkt.
Kurz zur Geschichte:
Das Buch erzählt in einer Art Parabel die Geschichte von 2 Mäusen (Schnüffel + Wusel) und 2 kleinen Menschen (Grübel + Knobel), die zusammen in einem Labyrinth leben. Ihr Tagesablauf besteht darin, Käse in dem Labyrinth zu finden, damit sie etwas zu Essen haben. Jeden Morgen ziehen sich sowohl die Mäuse als auch die kleinen Menschen ihre Laufschuhe und Jogginganzug an und rennen los. Wenn sie genügend Käse gefunden haben, laufen sie mit dem Käse wieder nach Hause zurück. Die Nager sind vom Instinkt getrieben, die kleinen Menschen sind kopfgesteuert und gehen bei der Suche eher strategisch vor.
Nachdem beide Gruppen ein riesiges Käselager finden und sich die kleinen Menschen dort ganz in der Nähe eingerichtet haben, gehen ihre Probleme los: Sie werden träge und denken, dass sie einen Anspruch auf das Leben in dem luxuriösen Käselager haben. Wohingegen die Mäuse weiter ihrem instinktiven Verhalten nachgehen und jeden Tag weiter im Labyrinth nach Käse suchen. Die Mäuse merken auch, dass der Käse im Käselager weniger wird. Die kleinen Menschen begreifen das erst, als das Lager eines Tages komplett leer ist. Die Mäuse haben zwischenzeitlich schon wieder andere Käselager gefunden, wohingegen die kleinen Menschen in Selbstmitleid und Lethargie verfallen. Nach längerem Hadern zieht Knobel eines Tages wieder seine Turnschuhe und seinen Jogginganzug an und macht sich verängstigt und voller Zweifel auf den Weg durch das Labyrinth, um neuen Käse zu finden. »Manchmal«, sagte Knobel, »verändert sich etwas und wird nie mehr so, wie es mal war. Scheint, als ob das jetzt passiert wäre, Grübel.«
In der Hoffnung, dass Grübel auch den Weg aus dem leeren Käselager findet, schreibt Knobel für ihn seine Erkenntnisse in die Gänge des Labyrinths:
- Wer sich nicht ändert, kann untergehen.
- Was würde ich tun, wenn ich keine Angst hätte?
- Schnupper öfter am Käse, damit du bemerkst, wenn er alt wird.
- Wer eine neue Richtung einschlägt, findet leichter neuen Käse.
- Wer losgeht und seine Angst hinter sich lässt, fühlt sich frei.
- Allein schon die Vorstellung davon, wie mir der neue Käse schmecken wird, führt mich zu ihm.
- Je schneller du den alten Käse sausen lässt, desto schneller findest du den neuen Käse.
- Selbst im Labyrinth zu suchen ist sicherer, als ohne Käse zu sein.
- Alte Überzeugungen führen dich nicht zu neuem Käse.
- Wenn du erkennst, dass du neuen Käse finden und genießen kannst, änderst du den Kurs.
- Wer kleine Änderungen früh bemerkt, passt sich an die Großen später leichter an.
Was hat das meines Erachtens mit der aktuellen Situation zu tun? Und warum betrifft das nicht nur Manager, sondern jeden Menschen?
Ich denke, dass sich unser Leben maßgeblich verändert und wir unser ‚altes‘ Leben so nicht mehr zurückbekommen werden. Die Reaktionen auf das Virus stellen nur einen Teil der Veränderungen dar, mit denen wir uns konstruktiv auseinandersetzen werden müssen. Veränderungen durch unseren Eingriff in das Ökosystem, künstliche Intelligenz und die Robotik werden für uns in der nahen Zukunft weitere maßgebliche Änderungen bringen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass wir zuerst wieder einen Zugang zu uns selbst finden.
Jeder von uns sollte sich regelmäßig fragen: „Was ist mein Käse, was macht mich glücklich? Sind das materielle Dinge oder doch eher die kleinen Dinge, die in mein Leben kommen?“ Hältst Du verzweifelt an Sachen und Menschen fest? Oder trägst Du Dein Glück in Dir und kannst Du diese Dinge und Menschen auch loslassen? Hast Du den Mut, neue Wege zu gehen, oder hältst Du lieber an Altbekanntem fest, obwohl Du genau weißt, dass es Dir nicht guttut? Hast Du den Mut, Verantwortung für Dich und Dein Leben zu übernehmen und Dein Leben selbst zu gestalten?
Immer mehr verlassen wir uns auf den Staat, unseren Arbeitgeber, die Aussagen und Anweisungen anderer sogenannter Autoritäten, weil es so für uns einfacher ist und wir dann auch selbst keine Verantwortung übernehmen müssen. Und falls etwas mal nicht funktioniert, dann haben wir auch gleich einen, dem wir die Schuld geben können. Ist das das Leben, das uns glücklich macht? Liegen wir nur noch träge herum und lassen uns von anderen und den Medien steuern? Ist es nicht langsam an der Zeit, wieder Selbstverantwortung zu übernehmen und auch mal ein Risiko und ein Abenteuer einzugehen? Mal wieder das Leben in vollen Zügen zu leben? Selbst zu denken und nicht gedacht zu werden? Auf das Herz zu hören und nicht einer vermeintliche Sicherheit zu folgen, die sich aus unserem Wohlstandsdenken ergibt?
Wäre es nicht schön, mal wieder etwas mehr Schnüffel und Wusel zu sein und nicht so viel Grübel?
Am Ende des Tages ist glücklich zu sein eine Entscheidung, die Du für Dich treffen kannst. Wir können uns in jedem Moment und jeder Situation dazu entscheiden, ob wir glücklich sind oder nicht.
Ich wünsche Dir alles Glück dieser Welt und wünsche uns, dass wir wieder Verantwortung für unser eigenes Leben übernehmen. Dass wir respektvoll, verantwortungsvoll und voller Vertrauen und Dankbarkeit mit anderen Lebewesen und unserer Umwelt umgehen.
Hier kannst du das Buch bestellen:
Das eigene Leben in die Hand zu nehmen ist nicht einfach wenn du Fremdbestimmung bist.
Nicht alle haben die Kraft und auch die Eigenmotivation aus diesem Hamsterrad auszubrechen, oder auszusteigen.
Dennoch eine spannende Sichtweise und eine schöne Geschichte.
Danke hierfür.